Sesamsaat

Sesamsaat: Unterschiede zwischen Geschält und Ungeschält, Herkunft, Anbau und Nährwerte

Sesam ist ein kleines, unscheinbares Samenkorn, das sich als wahres Kraftpaket für die Gesundheit entpuppt. Ob auf dem Brötchen, im Müsli, in asiatischen Gerichten oder als Zutat für Halva und Tahini – Sesam ist vielseitig und beliebt. Doch was steckt hinter diesem kleinen Samen? Was ist der Unterschied zwischen geschältem und ungeschältem Sesam? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen nach, schauen uns die Herkunft und den Anbau von Sesam an und beleuchten die gesundheitlichen Vorteile der Sesamsaat.


Was ist Sesam?

Sesam (wissenschaftlich: Sesamum indicum) ist neben Hanfsamen eine der ältesten Ölpflanzen der Welt und wird seit Tausenden von Jahren in verschiedenen Kulturen angebaut. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Afrika, hat sich jedoch schnell in den tropischen und subtropischen Regionen Asiens verbreitet, insbesondere in Ländern wie Indien, China und dem Nahen Osten. Heute wird Sesam weltweit kultiviert, da er an viele klimatische Bedingungen anpassbar ist und eine wichtige Rolle in der globalen Lebensmittelproduktion spielt.

Wo stammt Sesam her?

Die Ursprünge des Sesams reichen weit in die Geschichte zurück. Funde deuten darauf hin, dass die Pflanze bereits vor über 3000 Jahren in Ägypten und Mesopotamien verwendet wurde. Historisch gesehen wird Sesam besonders in Afrika und Asien geschätzt. In Afrika galt Sesam sogar als „heiliges Korn“, das neben Nahrung auch als heilendes Mittel eingesetzt wurde. Die Ausbreitung nach Indien und dem Nahen Osten führte dazu, dass Sesam nicht nur als Lebensmittel, sondern auch in religiösen Ritualen und der traditionellen Medizin eine bedeutende Rolle spielte.


Wie wird Sesam angebaut?

Der Anbau von Sesam ist vergleichsweise unkompliziert, denn die Pflanze ist sehr resistent gegen Trockenheit. Sesam wächst in tropischen und subtropischen Klimazonen und bevorzugt gut durchlässige Böden. Die Samen werden direkt in die Erde gesät, und nach etwa 3-4 Monaten können die reifen Samenkapseln geerntet werden. Interessanterweise platzen die Kapseln, sobald sie vollständig ausgereift sind, und die Sesamsamen fallen heraus – was den Ernteprozess erschweren kann. Um dies zu verhindern, ernten viele Landwirte die Kapseln, bevor sie komplett reif sind, und lassen sie in der Sonne trocknen, damit sich die Samen anschließend leichter entnehmen lassen.

Die Pflanze selbst erreicht eine Höhe von etwa 1 bis 1,5 Metern und trägt nach etwa 100 Tagen reife Samenkapseln. Jede dieser Kapseln enthält rund 50-100 winzige Samen. Diese Samen können entweder naturbelassen (ungeschält) oder verarbeitet (geschält) verzehrt werden.


Die Unterschiede zwischen geschältem und ungeschältem Sesam

Beim Kauf von Sesam stehen oft zwei Varianten zur Auswahl: geschälter und ungeschälter Sesam. Doch was unterscheidet die beiden und welche Variante ist gesünder?

  1. Ungeschälter Sesam:
    Ungeschälte Sesamsamen sind in ihrer natürlichen Form, das heißt, sie behalten ihre äußere Schale. Diese Schale enthält eine Vielzahl von Ballaststoffen und ist reich an Nährstoffen wie Calcium und Magnesium. Der ungeschälte Sesam hat einen etwas intensiveren Geschmack und eine leicht knusprige Textur. Viele Menschen bevorzugen ihn, weil er als nährstoffreicher gilt.
  2. Geschälter Sesam:
    Beim geschälten Sesam wird die äußere Schale entfernt. Diese Variante ist heller und hat einen milderen Geschmack. Geschälter Sesam ist in vielen Rezepten beliebt, da er weniger intensiv schmeckt und sich leicht in verschiedenen Gerichten integrieren lässt. Allerdings enthält er weniger Ballaststoffe und bestimmte Mineralien als die ungeschälte Variante.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Ungeschälter Sesam ist reichhaltiger an Nährstoffen und Ballaststoffen, während geschälter Sesam durch seinen milderen Geschmack und die bessere Verarbeitbarkeit punktet.


Nährwerte, Mineralien und Vitamine von Sesam

Sesam mag klein sein, aber seine Nährstoffdichte ist beeindruckend. Er ist eine hervorragende Quelle für Proteine, gesunde Fette und Ballaststoffe. Zudem enthält Sesam wichtige Vitamine und Mineralien, die für die Gesundheit von entscheidender Bedeutung sind.

Nährwerte (pro 100 g Sesam):

  • Kalorien: ca. 573 kcal
  • Eiweiß: ca. 17 g
  • Fett: ca. 50 g (davon 20 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren)
  • Kohlenhydrate: ca. 23 g
  • Ballaststoffe: ca. 12 g

Vitamine und Mineralien:

  • Calcium: Sesam, insbesondere ungeschälter, ist eine der besten pflanzlichen Quellen für Calcium. Pro 100 g enthält er bis zu 975 mg Calcium, was besonders für Veganer und Menschen mit Laktoseintoleranz eine wertvolle Quelle für dieses wichtige Mineral darstellt.
  • Magnesium: Mit etwa 350 mg pro 100 g Sesam ist auch Magnesium reichlich vorhanden. Magnesium ist wichtig für die Muskelfunktion und die Regulierung des Blutdrucks.
  • Eisen: Sesam enthält etwa 10 mg Eisen pro 100 g. Eisen ist essenziell für die Blutbildung und den Sauerstofftransport im Körper.
  • Zink: Dieses Mineral ist wichtig für das Immunsystem und die Wundheilung. Sesam enthält etwa 7 mg Zink pro 100 g.
  • Vitamin B1 (Thiamin): Unterstützt den Energiestoffwechsel und die Nervenfunktion.
  • Vitamin B6: Beteiligt an über 100 enzymatischen Reaktionen, einschließlich des Eiweißstoffwechsels und der Produktion von Neurotransmittern.

Die gesundheitlichen Vorteile von Sesam

Die beeindruckenden Nährstoffe in Sesam bieten eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen:

  1. Fördert die Knochengesundheit: Dank seines hohen Calciumgehalts ist Sesam besonders förderlich für die Knochengesundheit. Regelmäßiger Verzehr von Sesam kann das Risiko von Osteoporose verringern und die Knochendichte stärken.
  2. Unterstützt das Herz-Kreislauf-System: Sesam enthält gesunde Fette, insbesondere Omega-6-Fettsäuren, die nachweislich den Cholesterinspiegel senken und die Herzgesundheit fördern.
  3. Verbessert die Verdauung: Der hohe Ballaststoffgehalt von ungeschältem Sesam unterstützt eine gesunde Verdauung und kann Verstopfung vorbeugen.
  4. Stärkt das Immunsystem: Durch seinen Gehalt an Zink, Eisen und Vitamin B6 trägt Sesam zur Stärkung des Immunsystems bei. Dies kann helfen, Infektionen abzuwehren und die allgemeine Gesundheit zu fördern.
  5. Unterstützt die Blutzuckerkontrolle: Einige Studien haben gezeigt, dass Sesam helfen kann, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, was insbesondere für Menschen mit Typ-2-Diabetes von Vorteil sein kann.

Sesam in der Küche: Vielfältig und lecker

Sesam kann auf vielfältige Weise in der Küche verwendet werden. Besonders beliebt ist er in asiatischen und nahöstlichen Gerichten. Hier sind einige Verwendungsmöglichkeiten:

  • Tahini: Diese Paste aus gemahlenen Sesamsamen ist ein Grundnahrungsmittel in der nahöstlichen Küche und bildet die Basis für Hummus.
  • Sesamöl: Ein hochwertiges Öl, das vor allem zum Verfeinern von Gerichten genutzt wird.
  • Gerösteter Sesam: Ideal als Topping auf Salaten, Sushi, Brot oder Gemüsegerichten.
  • Halva: Eine süße Speise, die aus Sesampaste und Zucker hergestellt wird.

Fazit: Sesam – Ein kleiner Samen mit großer Wirkung

Sesam ist weit mehr als nur ein Topping für Brötchen. Ob geschält oder ungeschält – dieser kleine Samen ist ein echtes Nährstoffwunder, das sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Von der Unterstützung der Knochengesundheit bis hin zur Verbesserung der Verdauung: Sesam bietet zahlreiche Vorteile und ist eine wertvolle Ergänzung für jede ausgewogene Ernährung.

Für alle, die Wert auf eine nährstoffreiche Ernährung legen, lohnt es sich, Sesam regelmäßig in den Speiseplan zu integrieren. Ungeschälter Sesam bietet zwar mehr Nährstoffe, geschälter Sesam hingegen punktet mit seiner Vielseitigkeit und seinem milden Geschmack. Egal für welche Variante du dich entscheidest – Sesam ist immer eine gute Wahl.

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